5 Gründe, warum man Kosmetik selber machen sollte

 

Als ich im zarten Alter von 18 Jahren angefangen habe, mich etwas mehr für Naturkosmetik und Nachhaltigkeit zu interessieren, bin ich irgendwann durch eine Freundin auf die Idee gekommen, selber Deo herzustellen. Bei ihr hat das wohl ziemlich gut geklappt, sie war begeistert und ich habe ihr Rezept ausprobiert. Die Suppe, die ich aus Natron, Wasser und Lavendelöl hergestellt habe, war allerdings tatsächlich auch nur das – eine Suppe, die genauso wenig als Deo taugte wie reines Wasser. Irgendwas hatte ich falsch gemacht – und war danach erstmal ziemlich demotiviert.

Warum ich es heute, 4 Jahre später, trotzdem nochmal mit dem Selbermachen probieren möchte, werde ich euch jetzt erklären.

 

1.Man weiß, was drinsteckt

Viele Kosmetikprodukte enthalten Stoffe mit unausprechlichen Namen wie “Butylphenyl Methylpropional” oder “Cyclomethicone”. Und mal ganz ehrlich – wer von uns weiß ohne zu googlen was das ist? Ich verrate es euch einfach mal. Das erste ist ein Duftstoff, das zweite sind Silikonöle. Beide sind bei Codecheck als Bedenklich oder Sehr bedenklich eingestuft und nachdem man ein bisschen darüber gelesen hat, will man sie sich eigentlich nicht auf dem Körper schmieren.

Bei selbstgemachter Kosmetik sieht das anders aus. Die Creme, die ich heute ausprobieren möchte, besteht aus Sheabutter, Kakaobutter und Jojobaöl. Das ist eine übersichtliche Liste von Inhaltsstoffen und ich habe bei keinem von ihnen Bedenken, sie an meine Haut zu lassen.

 

  1. Man kann Plastikmüll und unnötige Verpackungen sparen

Kennt ihr auch diese Bodylotions in den fetten Plastikflaschen, die im schlimmsten Fall nicht nur eine Plastikverpackung haben, sondern auch Mikroplastikteilchen enthalten? Das ist an sich schon problematisch, aber wenn das ganze danach dann nichtmal richtig entsorgt wird, sondern irgendwo im Meer oder im Wald landet, fängt’s erst richtig an. Soll doch die Natur damit fertigwerden, solange wir ein gepeeltes Gesicht und weiche Beine haben kann uns das ja egal sein, oder?

Natürlich nicht. Und ja, natürlich entsteht auch beim Selbermachen etwas Müll, aber das ist in meinem Fall zumindest nur Glas. Und Altglas wird zu neuem Glas. Oder ich benutze die Gläser einfach für andere Dinge weiter.

 

  1. Die Wertschätzung für Dinge steigt

Wer wie ich selber Kleidung herstellt, dem spreche ich wahrscheinlich aus dem Herzen: Man merkt, wie viel Arbeit eigentlich in so einem Kleidungsstück steckt und geht auf einmal viel achtsamer damit um. Genauso ist das bei der Kosmetik. Wenn ich etwas selber herstelle, achte ich diese Sache viel mehr, als wenn ich sie sowieso bei jedem Drogeriemarkt um die Ecke nachkaufen kann. Und obwohl es denkbar einfach sein kann, sein eigenes Deo oder Peeling zu machen, so ist man sich dennoch bewusst, dass da Arbeit drinsteckt und die Umgangsweise mit diesen Dingen verändert sich.

 

  1. Es ist einfach cool

Vielleicht geht es nur mir so, aber ich bin immer tierisch stolz, wenn ich etwas neues kreiere. Egal was es ist, ob ich mir ein Top genäht oder meine Wohnzimmereinrichtung verändert habe, es macht Spaß und das Endergebnis kann sich (hoffentlich) sehen lassen und ist vor allem brauchbar. Das gibt einem ein Gefühl der Unabhängigkeit. Wie toll ist es denn bitte, seine eigenen Dinge herzustellen und sie nicht jedes Mal neu kaufen zu müssen?

 

  1. Man kann es weitergeben

Ob es hier um das Endprodukt oder um das neu erlernte Rezept geht – etwas selbstgemachtes und individuelles ist häufig immernoch das beste Geschenk. Letztes Jahr habe ich selbstgemachtes Badesalz verschenkt und da steckte so viel mehr dahinter, als hätte ich einfach eine fertige Packung gekauft. Liebe Gedanken und Mühe bedeuten vielen Menschen mehr als materielle Dinge die jeder andere auch hat. In diesem Sinne: Teilt euer Wissen und verschenkt es weiter.

 

Und übrigens: Diesmal hat mein Versuch sogar geklappt! Ich habe das DIY Set mit der Creme für trockene Haut ausprobiert und die Herstellung ist zumindest einfach genug, das kriegt man auch als fauler Mensch, so wie ich, gut hin. Kakao- und Sheabutter schmelzen, Öl hinzugeben, fest werden lassen, fertig. Ich habe noch ein paar Tropfen ätherisches Öl mit Orangenduft reingemacht und sie riecht jetzt nach einer Mischung aus Kakao und Orange. Und sie ist wirklich toll. Perfekt für trockene Haut geeignet, angenehm aufzutragen und nicht zu fettig. Sie spannt nicht, wie man das manchmal bei Chemiebomben-Cremes hat und zieht trotzdem gut ein. Ich glaube, dass ich mit dieser Creme glücklich und in Zukunft auch noch weitere Variationen davon ausprobieren werde.

Autorin: Dyveke Walden, Azubine bei Original Unverpackt

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