Sex ist puristisch: man braucht weder Kleidung, noch Heizung oder Licht — nur sich. Und trotzdem ist es mit all den Verhütungsmitteln, Spielzeugen und Dessous selten natürlich, geschweige denn nachhaltig. Inhaltsstoffe; meist PVC-Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate, können sogar gesundheitsschädlich sein. Mit diesen sieben Tipps wird die schönste Nebensache der Welt noch besser. Also Lampe aus und probieren!
Verhütung
1. Gute Kondome
Wer noch nicht daran arbeiten möchte, die nächste Generation in die Welt zu setzten, kann sich mit alternativen Verhütungsmitteln rüsten. Fair hergestellte und vegane Kondome bekommt ihr bei Einhorn. Sie verzichten auf Casein, das meistens aus Kuhmilch gemacht wird. In herkömmlichen Präservativen ist das der Weichmacher.
Eine Tüte Einhorn-Kondome, bitte. | photo: einhorn
2. Temperaturverhütung statt Pille
Viele Frauen greifen zur Pille. Neben dem vielen Verpackungsmüll, reichert man mit den Östrogenen aus der Antibabypille das Abwasser an. Normale Kläranlagen können, die im Urin enthaltenen Pillenwirkstoffe nicht zurückhalten. So gelangen sie unter anderem ins Meer und stören Fische bei der Fortpflanzung.
Eine umwelt- und körperfreundliche Alternative ist die Temperaturverhütung. Dabei beobachtet man den Zyklus der Frau und misst die Körpertemperatur, um den Eisprung festzulegen. Außerdem überprüft man den Zervix-Schleim, ob man fruchtbar ist. Diese Daten hält man in einem Zykluskalender fest. Auf MyNFP gibt es den auch online. Ob die Methode das Richtige ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Drumherum
3. Alternatives Gleitgel
Gleitgel gibt es auf verschiedenen Basen – Öl, Wasser oder Silikon. Damit gerät die Scheidenflora aber oft aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Pilzinfektionen. Um auch die Plastikverpackung zu vermeiden, kann man als natürliche Variante Aloe Vera verwenden. Ihr Saft wirkt sich sogar positiv auf die Scheidenflora aus. Entweder ausquetschen oder das durchsichtige Fleisch im Mixer pürieren. Im Kühlschrank kann man es drei Tage aufheben; besser ist aber frisch.
4. DIY-Massage-Öl
Wohlriechende Öle für sinnliche Massagen kann man ganz einfach selber machen. Als Grundlage dienen z.B. Kokos-, Jojoba- oder Avocado-Öl. Auch Oliven- oder Sesamöl funktionieren, haben aber einen starken Eigengeruch. Einfach Lieblings-Aroma, wie Lavendel zugeben. Achtung! Auf 100 Milliliter Massageöl höchstens 15 Tropfen verwenden, sonst kann die Haut gereizt reagieren. Auch verträgt nicht jede Haut jedes Öl, also erstmal auf kleinen Stellen ausprobieren.
5. Recycelte Peitschen
Wer es etwas abgefahren mag, findet vielleicht seine Erfüllung in den upgecycelten Fahrrad-Schlauch-Peitschen von Anton Blume. Die Künstlerin fertigt ihre veganen Peitschen seit 2010 von Hand und haucht altem Material neues Leben ein.
6. Holz- statt Plastikdildos
Sex-Spielzeuge sind oft aus toxischen und porösen Materialien. Latex, Acryl und Kunststoff enthalten meist Weichmacher.
Warum nicht machen, wie früher? Schon 1880 wurde der erste Holzvibrator patentiert. Bei Waldmichlsholdi aus dem Odenwald gibt es sie mit Farben auf Wasserbasis und schadstofffrei. Der Dildodrechsler Christian Resch aus Bayern hat seine handgefertigten Butt-Plugs, Dildos und Vibratoren aus Holz eigens im Freundeskreis testen lassen.
7. Ökologische Unterwäsche
Bei Anekdot gibt es handgearbeitete Dessous aus Stoffen, die andere Unterwäsche-Label sonst wegwerfen würden. Zwar sind die Materialien nicht unbedingt fair produziert, aber hier werden die Stoffe ordentlich upgecycelt. Nachhaltig war nie so sexy – leider nur für weibliche Körper.
Frija Omina stellt Unterwäsche aus biologischen, fairen und recycelten Materialien her und unterliegt dem GOTS (Global Organic Textile Standard) – eines der höchsten Bio-Zertifikate im Fashionbereich. Auch Mighty Good Undies aus den UK legen Wert auf biologisch angebaute Baumwolle und haben ein zeitloses Design für Sie und Ihn. Bei AIKYOU! bekommen Frauen mit kleinen Brüsten ordentliche Unterstützung außerdem gibt’s hier schöne Prothesen-BH’s.
Und wo gibts das?!
Im alternativen Sexshop! Von nachhaltigen Peitschen bis hin zu feministischem Porno, alles, was das umweltfreundliche, vegane, sexpositive, feministische und queere Herz höher schlagen lässt, hat Other Nature in Berlin. Ihr seid euch mit Bondage und safem gleichgeschlechtlichem Sex nicht so sicher? Dort gibt es sogar die richtigen Workshops.
Der alternative Sex-Laden in Berlin | photo: Other Nature
erschienen am 22. Februar 2017
One Comment