Mikroplastik - Kleines Teil, großes Problem

Du kennst das Mikroplastik in Cremes und Shampoos, aber das in deiner Regenjacke noch nicht? Dann sieh dir das Video "The Story of Microfibers" an

Was Keidung in der Waschmaschine so verliert.

Was Keidung in der Waschmaschine so verliert.

Yoga-Hose, Mantel, T-Shirt – überall steckt Polyester drin. Polyester, das aus Chemikalien neu zusammengesetzt, oder aus alten Plastikflaschen gemacht wurde.

Das sieht dann so aus: Limo in Plastikflasche kaufen – Plastikflasche leeren – recyceln – schreddern – spinnen – weben – Kleidung nähen – kaufen – tragen – waschen – wieder tragen – wieder waschen.

Problem dabei:

1. Recycling schön und gut, aber schaffen wir uns damit nicht eine Entschuldigung dafür weiterhin Plastik zu verwenden? Weil es irgendwie verwertet wird? Die neue Schuh-Kollektion von Adidas etwa, ist mit Stoff aus Fäden von altem Plastikmüll aus dem Ozean hergestellt. Besser als neue Plastikmaterialen herzustellen auf jeden Fall.

2. Mikroplastik entsteht aber besonders durch recycelte Materialien, weil ihre einzelnen Fasern schon kürzer sind. Sie lösen sich beim Waschen leichter aus dem Material. Mit jeder Wäsche gelangen winzige Plastikpartikel; bis zu 5 Millimeter groß, ins Abwasser. Kläranlagen können die kaum sichtbaren Teilchen nicht filtern und so landen sie im Meer – letztendlich in den Bäuchen der Meeresbewohner. Würde man die Verschmutzung auf jeden lebenden Menschen herunterrechnen hätte jeder etwa 200 Millionen Mikroplastikpartikel produziert – 12 Millionen Plastiktüten, kommen in Deutschland so jährlich zusammen.

Das Video von Story of Stuff sensibilisiert für das Problem:

Story of Stuff ist eine Initiative, die universell gegen das Problem angehen will. Sie bittet hierzu die Produzenten der Kleidung zu Tisch. Mit ihrer Aktion promoten sie eine Petition, die eine Konferenz mit großen Firmen zu Folge haben soll.

Nur zusammen mit den Herstellern können Lösungen entwickelt und Zeitpläne für die Umsetzung erarbeitet werden. Seriöse und erwachsene Diskussionen müssen möglich sein; über ein Thema das unbestreitbar schlechte Auswirkungen auf die Erde und die Umwelt hat.

Und was können wir tun?

  • Natürliche Materialien bevorzugen – Kleidung aus Hanf, Wolle oder Baumwolle sind ein guter Anfang. Fakt ist aber, dass 60 Prozent unserer Kleidung synthetische Stoffe enthalten – und es werden mehr.
  • Kleidung weniger oft waschen – oder in Netzen, wie dem Guppy Friend. Er fängt die Mikroplastikfasern auf, wobei die Frage der Entsorgung bleibt. Generell, ist ein Netz aber schonender beim Waschen in der Waschmaschine.
  • Die Petition von “Story of Stuff” unterschreiben.
  • Und eure Stimme nutzen – das ist der effektivste Weg das Problem bekannter zu machen, andere für sich zu gewinnen und damit Druck auf Hersteller auszuüben. Deswegen: teilt das Video und spread the word!

 

erschienen am 08. März 2017

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