Schmutziges Geschäft mit schnellem Kaffee

Kaffeekapseln, Capsule

Too much  by Carsten Seiferlin (CC 2.0)

Das wunderbare Geräusche, wenn man Kaffeebohnen mahlt; der Duft, der sich dabei langsam ausbreitet und in die Nase kriecht – das ist Wohlgenuss pur.

Für viele sieht guter Kaffee heutzutage aber so aus: Schranktür auf, Kaffeekapsel raus, in den Automat und Knopf drücken. Eleganter als Kaffeepulver Löffel für Löffel über die Küchenzeile zu balancieren und dabei keinen Krümel zu verlieren, auf jeden Fall. Eine lässigere Alternative gibt es nicht. Zumindest suggeriert das die säuselhafte Stimme von George Clooney, wenn er sagt: “Nespresso, what else?!”

Einmal Kaffee auf die Ohren – Ein Podcast zu Kaffeekapseln und To-Go-Becher

Was sonst? Vielleicht Zeit für richtigen Kaffee? Denn wenig schick ist, was nach dem Aufbrühen mit den leeren Kaffeekapseln passiert. Der Abfallexperte der deutschen Umwelthilfe erklärt im Podcast vom WDR, was genau das Problem mit der Entsorgung der kleinen Aluminum-Behälter ist. Theoretisch wären sie recycelbar – auch bei manchen Verkaufsstellen. Am Ende landen jedoch jährlich drei Milliarden Alu Kapseln allein in Deutschland im Feuer der Müllverbrennungsanlagen.

Der Kaffee aus dem Cafe ist da auch nicht besser – zumindest dann, wenn man ihn auf der Straße aus dem To-Go-Becher schlürft. In Deutschland werden pro Stunde 340.000 Becher ausgegeben – unnötig viel Müll.

Das Geschäft mit dem schnellen Kaffee schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem eigenen Geldbeutel. Für Kaffeekapsel-Trinker*innen wird die Tasse Kaffee auf das Kilo gerechnet teuer: 60 bis 80 Euro blättert man da hin.

Deswegen jetzt einen Gang runter fahren, Lieblingstasse rausholen, dem Podcast lauschen und reflektieren. So tut man nicht nur sich etwas Gutes, sondern auch der Umwelt.

 

____
Wer trotzdem nicht auf seinen Coffee-To-Go verzichten kann, der sollte sich überlegen einen Mehrwegbecher anzuschaffen, Danke.

erschienen am 10. Februar 2017

 

5 I like it
0 I don't like it